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Offene Datenplattform und digitale Souveränität für Winterdestinationen und Skigebiete 

Die digitale Unabhängigkeit ist ein Fokusthema beim Branchentreffen BergNetzWerk 2025 vom 17.-19. September. 

Zum Start der vergangenen Wintersaison verschwanden Skilifte und Pisten aus Google Maps – erst in den USA, dann auch europaweit. Damit verloren zahlreiche Skigebiete plötzlich einen Großteil ihrer digitalen Sichtbarkeit. Was für viele nach einem IT-Problem klingt, ist in Wahrheit ein Weckruf für die gesamte Branche. 

Insellösungen gefährden die Zukunft – Offene Standards als Schlüssel 

Hartmut Wimmer, CEO von Outdooractive und Experte für digitale Infrastruktur im Tourismus setzt sich seit Jahren dafür ein, dass Winterdestinationen und Skigebiete gemeinsame Datenstandards etablieren. Nur so können Informationen zentral gepflegt, maschinenlesbar gemacht und in Plattformen eingespeist werden. „Das eigentliche Problem ist nicht, dass Google Maps die Skigebiete nicht mehr anzeigt. Das Problem ist, dass sich die Skigebiete, die an sich sehr technikaffin sind, leider gar nicht um ihre Daten für die Nutzerkommunikation kümmern“, mahnt Wimmer. „Ich versuche immer wieder, die Branche zu motivieren, sich zusammenzutun und ein Projekt zu starten, bei dem alle Daten aus den Skigebieten in einer offenen Datenplattform zusammengeführt und allen Plattformen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. So holen sich Skigebiete und Bergbahnen die Kontrolle über ihre Kommunikation zurück“. 

Auch Markus Redl, CEO der Skigebietsgruppe ecoplus, sieht dringend Handlungsbedarf. In einem Fachartikel für die Tourismusspresse schreibt er auf tp-blog.at: „Der Rückzug von Google Maps ist ein Weckruf: Wer sich digital nicht organisiert, wird übergangen. Wer nicht sichtbar ist, verliert Gäste. Und wer keine verlässlichen Daten liefert, überlässt die Kontrollen anderen – ob Algorithmen oder Mitbewerbern“. Er unterstützt den Ansatz eines gemeinsamen Datenstandards: „Der Aufbau isolierter Insellösungen mag kurzfristig attraktiv erscheinen, ist langfristig jedoch ineffizient und potenziell existenzgefährdend“, schreibt Redl. „Was es jetzt braucht, ist ein Schulterschluss – von Betreibern, Verbänden und Technologiepartnern“. 

BergNetzwerk 2025 – Branchentreffen vom 17.-19. September in Oberstdorf 

Das BergNetzWerk 2025 findet vom 17.-19. September 2025 in Oberstdorf statt und bringt Entscheidungsträger, Gestalter und Impulsgeber aus der alpinen Tourismus- und Seilbahnbranche in einem innovativen Format zusammen. Unter dem Motto „Resonanz am Berg“ stehen Austausch, Kooperation und neue Perspektiven im Mittelpunkt. Die Diskussion um offene, zentrale Datenplattformen ist dabei ein zentrales Thema. Neben dem Impulsvortrag „Unabhängig von Google Maps: Über eine offene Datenplattform für Skigebiete“ am 18.09., wird Hartmut Wimmer einen zweistündigen Workshop am 19.09. zu diesem Thema leiten. Ziel soll sein, herauszufinden, ob es genügend weitsichtige Innovatoren in der Branche gibt, die sich zu einer „Allianz der Willigen“ zusammenschließen, um das Thema weiterzuentwickeln. 

Bereits im vergangenen Webinar „Unabhängig von Google Maps“ mit Hartmut Wimmer und Markus Redl wurde der Grundstein für die Zusammenarbeit gelegt. „Ich freue mich sehr, dass dieses Thema jetzt Fahrt aufnimmt. Erfreulicherweise gab es einige positive Resonanz nach unserem Webinar im Juni. Jetzt geht es im September in die nächste Runde beim BergNetzwerk in Oberstdorf“, freut sich Wimmer. Die Aufzeichnung des Webinars steht allen Interessenten zur Verfügung (siehe weiterführende Links). 

Weiterführende Links:  

Outdooractive Plattform: https://www.outdooractive.com  

BergNetzWerk 2025: https://www.bergnetzwerk.com  

Aufzeichnung Webinar „Unabhängig von Google Maps“: https://www.simagazin.com/si-

magazin/themen/digitalisierung-innovation/webinar-unabhaengig-von-google-maps-video-steht-bereit/  

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