Warum Schnittstellen keine zukunftsorientierte Lösung sind
Die Bedürfnisse des Gastes und sein Erlebnis in der jeweiligen Destination müssen im Fokus eines jeden Destinationsmanagements stehen. Wenn wir den Gästen zukünftig einen personalisierten Service zur Verfügung stellen wollen, ist es notwendig, die Nutzer digital zu kennen. Nur wenn dem verwendetem System die persönlichen Interessen, Gepflogenheiten und Klickwege des Nutzers bekannt sind, kann das angezeigte Ergebnis für diesen relevant sein.
Zukünftige Anwendungen im Tourismus werden – dank künstlicher Intelligenz – immer mehr in der Lage sein, zu wissen welche Daten eine Person interessieren und können ihm diese personalisiert anzeigen. Für die Nutzer wird sich langfristig das Tool zur Informationsgewinnung durchsetzen, welches am einfachsten zu bedienen ist. Denn niemand hat Lust, sich durch seitenlange Web-Texte zu wühlen oder stundenlang auf verschiedenen Webseiten oder in Apps nach passenden Informationen zu suchen.
Damit eine Individualisierung der Inhalte möglich ist, müssen alle Informationen im selben System gespeichert werden: sowohl der Pool an Daten die der Tourismus zur Verfügung stellt, als auch die Benutzerdaten der Gäste. Alle Interfaces die zukünftig den Gast informieren werden und komplexe Fragestellungen beantworten (v.a. sprachgesteuerte Assistenten), benötigen einen ganzheitlichen, semantischen Datensatz. Nur dann lernt die Applikation den Nutzer kennen und wertet seine digitalen Fußabdrücke so aus, dass daraus Schlüsse auf sein zukünftiges Verhalten gezogen werden können.
Schnittstellen sind hier hinderlich. Die touristischen Webseiten wurden über viele Jahre mit einer Vielzahl von Schnittstellen zusammengebastelt, um Daten aus verschiedenen Quellen auf einer Website anzuzeigen. Was über die Schnittstellen jedoch nicht übertragen wird sind sämtliche User-Aktionen (z.B. Klicks, Likes, Downloads, Reviews, etc.) – sie gehen einfach verloren. Doch genau diese Interaktionen des Benutzers mit dem Content sind die wertvolle Essenz für künstliche Intelligenz. Schon allein aus Datenschutzgründen wird es nicht möglich sein die Daten des Users über Schnittstellen in alle Systeme und wieder zurück zu übertragen. Hier ist generelles Umdenken angesagt – Tourismusdestinationen müssen jetzt damit beginnen die Anzahl der verwendeten Systeme deutlich zu reduzieren. Nur so spielen sie in Zukunft eine Rolle in der digitalen Gästekommunikation. Nicht nur dass es keinen Spaß macht in 8 verschiedenen Systemen Content zu pflegen; es macht auch schlichtweg keinen Sinn.