Hartmut Wimmer im Interview: Data Management
Im Rahmen des diesjährigen Tourismuscamps interviewte die FH Westküste Founder & CEO von Outdooractive, Hartmut Wimmer, zum Thema „Data Management“. Das Experteninterview dient als Grundlage für das Projekt „Tourismus 4.0 in Schleswig-Holstein“. In diesem Artikel finden Sie die Zusammenfassung des Gesprächs sowie den Link zum kompletten Interview-Video.
Wie sieht erfolgreiches Datenmanagement für kleine und mittlere Unternehmen aus?
Die Zukunft ist digital. Deshalb ist es gerade für kleine und mittlere Unternehmen existenziell, überhaupt ein Datenmanagement zu haben. Wer sich und seine Services in Zukunft nicht digital abbildet, wird kaum eine Chance haben, zu überleben. Denn gerade „neue“ Technologien wie Alexa & Co. ziehen ihre Ergebnisse aus Datenbanken. Möchten Unternehmen für diese relevant sein, müssen sie ihre Daten in solchen Datenbanken organisieren.
Wie kann effizientes Datenmanagement aussehen?
Die ersten Daten, die ein Unternehmen erzeugen muss, sind die Informationen über sich selbst, die sie gerne verbreiten möchten (z. B. Adressen, Bilder, Videos). Im Anschluss müssen die erstellten Daten möglichst weit und über unterschiedliche Kanäle verbreitet werden. Um rechtliche Probleme von Anfang an zu vermeiden, sollten die Daten möglichst „offen“ sein. Bildrechte beispielsweise müssen so gestaltet werden, dass die Bilder gut verteilbar sind.
Wie müssen Daten aufbereitet werden, damit auch andere darauf zugreifen können?
Es gibt vorgegebene Strukturen aus den bekannten Datenbanken der großen Plattformen (z. B. Google, Facebook aber auch Outdooractive), die man verwenden muss. Die Strukturen folgen international gängigen Standards, wie schema.org, die von großen Suchmaschinen ausgerufen werden. Die Richtlinien geben an, wie Daten beschaffen sein müssen, damit sie von den Suchmaschinen gelesen werden können.
Je nach Themenfeld gibt es aber auch andere Standards, an die man sich halten sollte, um relevant zu bleiben. Diese regeln, wie Öffnungszeiten, Preise, Wanderwege, oder Hotelkontingente strukturiert werden müssen.
Wie kann ein Unternehmen die richtige Plattform für sich finden?
Ich glaube nicht, dass es DIE richtige Plattform oder Website gibt. Das Ziel sollte sein, so viel wie möglich gesehen zu werden. Welche Plattformen dafür die passenden sind, hängt von der Branche, aber auch von internationalen Trends ab. Wäre ich beispielsweise ein Hotelier, würde ich aus heutiger Sicht auf jeden Fall auf booking.com vertreten sein wollen. In fünf Jahren kann das schon wieder ganz anders sein. Jede Branche muss für sich selbst entscheiden. Wichtig ist, die Daten zu sammeln, um sie dann in die richtigen Kanäle einzuspeisen.
Welche Bedeutung haben Mobile Devices für euch und für die Tourismusbranche allgemein?
Outdooractive ist nicht nur für die digitale Abbildung von Outdoor-Aktivitäten zuständig. Gemeinsam mit unseren Partnern digitalisieren wir die gesamte Bandbreite touristischer Daten. Bei uns ist „mobile“ derzeit DAS Thema. Schon heute sind ca. 70 % der Zugriffe auf Outdooractive mobil – Tendenz steigend. Auch hier steht die digitale Welt im ständigen Wandel: Es werden in Zukunft noch ganz andere Devices, als die uns bisher bekannten, mit ganz neuen Möglichkeiten und Funktionen hinzukommen (z. B. bildschirmlose Geräte, Fahrradcomputer). Viel wichtiger ist also, die Daten in der richtigen Struktur zu haben, die für alle zukünftigen Kanäle, Geräte und Entwicklungen funktionieren. Das ist das Maß der Dinge.
Das Video mit dem vollständigen Interview finden Sie hier:
Das Experteninterview dient als Grundlage für das Projekt „Tourismus 4.0 in Schleswig-Holstein“. Mit dem neuen Weiterbildungsprogramm erhalten Unternehmen aus der Tourismusbranche in Zukunft Unterstützung in allen Fragen rund um den digitalen Wandel. Das neue Angebot wird online flexibel verfügbar, kleinformatig und praxisorientiert sein. Outdooractive wurde aufgrund von innovativen Ideen und umfassender Praxiserfahrung im Rahmen der Digitalisierung als Branchenexperte ausgewählt und zum Interview eingeladen.