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Best Practice – Open Data in Siegen-Wittgenstein

Siegen-Wittgenstein macht es vor. Die Region in Südwestfalen beschäftigt sich schon lange mit dem Thema Open Data. Im Zentrum des Handels steht dabei immer der Mensch.

Open Data Germany, ein Projekt der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V., hat dazu einen spannenden Artikel veröffentlicht und die Region Siegen-Wittgenstein als Best Practice dazu befragt, vor welchen Herausforderungen die Destinationen stehen. Hier ein paar Auszüge.

Mit Offenheit Vertrauen schaffen

Julia Hilpisch, verantwortlich für das Contentmanagement und die digitale Strategie beim Touristikverband Siegerland-Wittgenstein e.V., ist sich sicher: „In den seltensten Fällen sind Technik und Geld bei Open Data das Problem.“ Es gehe vielmehr um die Menschen, um Kommunikation und um Emotionen, denn Open Data ist aktuell stark mit Angst verbunden.“

„Vor allem die Angst vor dem Verlust der eigenen Datenhoheit bzw. eigener Aufgabenfelder“, meint sie. Was dabei übersehen wird: Open Data schafft neue Möglichkeiten. Diese gilt es aufzuzeigen.

Prozesse klar definieren

Die erforderlichen Prozesse sind noch neu und müssen erst zur Routine werden. Dabei geht es sowohl um Schnittstellen auf der technischen Ebene, als auch zwischen einzelnen Personen und Organisationen.

„Die Realität hat sich schon lange geändert. Die Strukturen passen sich jetzt erst ganz langsam an.“ betont Julia Hilpisch.

Qualität und Rechte

Beim Thema Open Data in Destinationen kommt dem eigenen Bilderpool eine besondere Bedeutung zu. Welche Fotos verfügen überhaupt über eine Lizenz, diese als Open Data nutzen zu dürfen? Im Rahmen einer Dateninventur wurden alle Fotos von Siegen-Wittgenstein unter die Lupe genommen:

  • Bereits der Qualitätscheck sorgte dafür, dass ein Großteil der Fotos entsorgt wurde. Fotos beinhalten immer ein Versprechen, diesen Ort so in der Region erleben bzw. sehen zu können. 
  • Gleichzeitig wurden die vorliegenden Lizenzen geklärt. Gerade bei älteren Fotos waren diese oft gar nicht bekannt; bei anderen lag ein Vertrag vor, welcher eine Nutzung im Sinne von Open Data nicht ermöglicht hätte.

Gemeinsam Klarheit schaffen

Bei allen Daten, egal ob Fotos oder POI- und Routendaten, ist für Siegen-Wittgenstein deutlich: Wer die notwendige Qualität nicht liefert, wird auf der Regionalebene nicht mehr ausgespielt. Vergleichbarkeit hilft, dass die touristischen Akteure dies verstehen. Qualitätsrankings und öffentliche Reichweiten in der genutzten Datenbank von Outdooractive erzeugen zwar einen gewissen Leistungsdruck, werden allerdings nicht als negativ empfunden. Stattdessen helfen diese Informationen dabei, den eigenen Content zu optimieren.

Generell räumt Siegen-Wittgenstein dem Austausch miteinander eine große Bedeutung ein. „Wir reden mit den Orten und wir hören ihnen zu. Manchmal haben wir auch eine Vorstellung, die wir dann gegebenenfalls noch einmal anpassen müssen.“

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