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ITB China: Chancen und Herausforderungen auf dem chinesischen Reisemarkt

Auch dieses Jahr fand in Shanghai wieder die B2B Reisemesse „ITB China“ statt. Wie bereits im Beitrag „Outdooractive auf der ITB China“ berichtet, war auch Outdooractive CEO Hartmut Wimmer vor Ort und hat sich persönlich einen Überblick über die neusten Trends auf dem chinesischen Tourismusmarkt verschafft. Bei seiner Rückreise mit im Gepäck: der „ITB China Travel Trends Report“ mit den wichtigsten Erkenntnissen und Prognosen für das chinesische Reisejahr 2020.

Ein Stichwort, das beim Blick in die Zukunft des Reisemarkts in China unumgänglich scheint, ist Diversität. Vor allem in den Bereichen Insel-, Abenteuer-, Kultur- und Sportreisen sind laut Reiseexperten Personalisierung und Nischenprodukte die entscheidenden Faktoren, um chinesische Touristen für eine Destination zu begeistern.

Quelle: ITB China 2019 Travel Trends Report

 

Reiseangebote auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen abgestimmt

Das Bedürfnis nach individuell zugeschnittenen Reise- und Aktivitätsangeboten wird im Bereich der Abenteuerreisen am höchsten eingeschätzt. Die Ansprüche an einen Abenteuerurlaub variieren dabei von Person zu Person sehr stark. Hier gilt es die unterschiedlichen Bedürfnisse zu treffen und für jede Anspruchsgruppe das passende Paket im Portfolio zu haben. „[…] Reiseprodukte entwickeln sich zu „a la carte Menüs“ mit einer Vielzahl an Optionen, die der Reisende auswählen oder weglassen kann.“, so die Einschätzung eines Interviewpartners.

Nische ist das Stichwort bei den Inselreisen. Überfüllte Strände, Essen vom Buffet und Standartprogramm entspricht hier nicht mehr den Ansprüchen der chinesischen Touristen. Es geht vielmehr darum, Zeit in einer traumhaften Umgebung zu verbringen und außergewöhnliche Orte zu besuchen. Weiter in der Nachfrage steigen werden vor allem Reiseziele wie Bali, Phuket und die Malediven.

 

Einfach nur Bilder machen reicht nicht mehr aus

Während Reisende aus China bisher hauptsächlich als Fototouristen bekannt waren, wird sich der Trend hin zur „Erfahrungsreise“ in den kommenden Jahren weiter ausprägen. Dies spiegelt sich vor allem im Segment der Kulturreisen wider. Ziel ist es, während der Zeit im Ausland Teil der fremden Kultur zu werden und zu leben wie die Einheimischen. Hier raten die Experten auf Storytelling zu setzen. Destinationen, die von einer Geschichte umgeben sind, lösen beim Kunden eine stärkere Bindung zum Reiseziel aus.

Sowohl bei Kultur- als auch bei Sportreisen sagen die befragten Reiseveranstalter eine steigende Nachfrage nach Events voraus. Ob Kunstausstellungen, Musikfestivals oder traditionelle Veranstaltungen wie das Oktoberfest oder die Stierrennen in Pamplona, auch hier liegt das Augenmerk auf der Erfahrung der anderen Kulturen.

Bei Sportreisen sind Weltstars mit einer Art Reise-Magnet zu vergleichen. Reisende wollen die Welt ihrer Idole hautnah erleben. Größtes Hindernis stellt dabei meist der Ticketkauf dar. Individuell geschnürte Reisepakete sind hier ein Lösungsansatz, der es den chinesischen Gästen erleichtert, sich für ein Reiseziel zu entscheiden.

 

Fazit

Allgemein lässt sich sagen, dass der chinesische Reisemarkt durchaus Potentiale birgt, die darauf warten ausgeschöpft zu werden.

Sowohl dem Abenteuer-, Kultur-, Sport- als auch der Markt der Inselreisen wird in den kommenden Jahren ein deutliches Wachstum zugesprochen. Gefordert ist jedoch eine Anpassung der angebotenen Leistungen an die Bedürfnisse der Reisenden.

Herausforderungen sehen die Experten vor allem in den deutlich wachsenden Qualitätsansprüchen der Gäste aus China. Der Wandel von „Sehen“ hin zu „Erleben“ sei bereits spürbar.

Auch die ausgeprägten Sicherheitsbedenken fordern erweiterte Leistungen der Destinationen. Eröffnen gleichzeitig aber auch die Chance für Anbieter von professionellen Tourguides und spezifischem Equipment stärker in den chinesischen Markt vorzudringen. Wird eine Destination noch dazu von Experten und Meinungsführern empfohlen, landet sie auf der Prioritätenliste der chinesischen Reisenden ganz oben.

Den ausführlichen Bericht gibt es hier zum Download.