Warum regionale Destinations-Apps wichtiger sind als je zuvor
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Abriegelungen führen an einigen Orten zu einem starken Anstieg der Besucherzahlen, da für viele Menschen ein Urlaub im Ausland derzeit keine Option ist. Innerhalb weniger Wochen erwiesen sich die bekannten Hotspots der touristischen Regionen, die schon in der Vergangenheit an sonnigen Wochenenden und Feiertagen an ihre Grenzen stießen, nun regelmäßig als überfüllt.
Parallel dazu sprang die Zahl der Tagestouristen aus den nahegelegenen Regionen in ungeahnte Höhen. Die verbliebenen Alternativen für Erholungssuchende waren in diesen Zeiten zumeist blockiert (geschlossene Schwimmhallen, Museen, Restaurants usw.).
Besuchermassen verdeutlichen: Es besteht Handlungsbedarf
In kürzester Zeit hat die Pandemie allen Verantwortlichen sehr deutlich gemacht, dass Besucherströme erfasst und kontrolliert werden müssen, idealerweise in Echtzeit. Wirksame Gegenmaßnahmen sind erforderlich, um eine Überfüllung zu verhindern und dem Ansturm der Besucher gerecht zu werden.
Kilian Müller, Head of Mobile bei Outdooractive: Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass strenge Verbote, hohe Parkkosten, verschärfte Kontrollen oder sogar vollständige Schließungen eine nachhaltige Lösung darstellen können. Vielmehr müssen alle beteiligten Parteien Wege finden, die Besucher so umzuverteilen, dass eine neue und besser verteilte Wertschöpfungskette entsteht.
Darüber hinaus kann sich ein enormer Anstieg der Tagestouristen auch sehr negativ auf das Image einer gesamten Region auswirken. Viele Übernachtungsgäste werden dies wahrscheinlich als eher abschreckendes Signal empfinden.
Nachhaltige Gegenmaßnahmen einleiten – notwendige Daten sammeln
Es ist keine neue Erkenntnis, dass Handlungsbedarf besteht, es wurde lediglich drastisch hervorgehoben. Um nachhaltige Gegenmaßnahmen einleiten zu können, ist es zunächst notwendig, Daten zu sammeln.
Es gibt einige valide Möglichkeiten, die notwendigen Daten zu erheben, wie z. B. die Auswertung von Bewegungsdaten von Besuchern über Mobilfunkbetreiber, Google Maps oder über Touristenkarten, die bereits seit Jahren im Einsatz sind. Eine weitere relevante Methode der Datengewinnung ist die Bereitstellung einer regionalen, gut gepflegten App für Marketingzwecke als sehr wertvolles Instrument zur anonymen Datenerhebung. Besucherströme können somit kontrolliert und umverteilt werden. Regionale Apps, die in einigen Destinationen seit Jahren im Einsatz sind, gewinnen eine neue Bedeutung. Denn teilweise wurden sie bis jetzt noch nicht als ein so wertvolles und valides Instrument betrachtet.
Regionale Destinations-Apps sind beides: ein wirksames Instrument für Destinationen und ein Mehrwert für die Besucher
Neben der Datenerfassung, dem Setzen von Prioritäten und der Steuerung von Besucherströmen gibt es bei der Nutzung einer App auch einen erheblichen Mehrwert für den Gast und die Gastgeberregion:
Die Bereitstellung perfekt gepflegter Inhalte, passend zur Saison, abgestimmt auf die Marketingstrategie der Destinationen und idealerweise auch auf die Interessen der Besucher kann eine große Chance darstellen. Gäste, die solche Instrumente nutzen, sind eine wertvolle Möglichkeit zur anonymen Datenerhebung – meist in Echtzeit. Die genaue Kenntnis darüber, welche Aktivitäten die Besucher ausüben oder wann und wo sie sich in der eigenen Region aufhalten, ist ein Schlüsselfaktor für die Beeinflussung und Steuerung der Besucherströme.
Ausgestattet mit einer Vielzahl von Hilfsmitteln
Regionale Apps helfen den Gästen dabei, die Umgebung zu erkunden und ihren Weg zu finden – in der Planung, während ihres Aufenthalts und beim anschließenden Erfahrungsaustausch.
Die anonymisierte, serverbasierte Auswertung der gewonnenen Daten aus der Streckenaufzeichnung, der Tourenplanung, der Erstellung eigener Listen sowie der bevorzugten Aktivitäten bildet die wertvolle Grundlage, um die eigene touristische Infrastruktur anzupassen und auf die entsprechenden strategischen Ziele einer Destination auszurichten.
Qualitativ hochwertige Karten, die auch für die Offline-Nutzung in Regionen mit schlechter Netzabdeckung zur Verfügung stehen, und Hilfsmittel wie der Notruf ermöglichen Besuchern einen sicheren und sorgenfreien Aufenthalt in der Region. Die Navigation der Touren mit Sprachausgabe hilft den Benutzern, sich auf die Schönheit der Natur zu konzentrieren, ohne ständig auf die Karte schauen zu müssen. Sorgfältig zusammengestellte Inhalte weisen ihnen den Weg zu Orten und Routen, die weniger überlaufen sind und helfen ihnen, Ihre Region auf bequeme und sichere Weise zu erkunden.
Mit Buddy Beacon steht eine weitere sicherheitsrelevante Funktion zur Verfügung. Sie können mit der Funktion ihre GPS-Position mit Freunden und Familie teilen. Ob aus Sicherheitsgründen (sehr relevante Informationen für Such- und Rettungsteams) oder einfach nur zum Spaß, Freunde und Familie können den Fortschritt der Gäste bei ihren Abenteuern über ihr Smartphone oder ihren PC verfolgen.
Sinnvolle und nachhaltige Lösungen für die Verteilung der Besucherströme anbieten
Intelligent aufbereitete und auf die Bedürfnisse des Gastes zugeschnittene Inhalte haben zudem einen doppelten Nutzen: Die Personalisierung hilft bei der Bereitstellung des perfekten Reiseführers und hilft gleichzeitig bei der Umverteilung der Besucher.
Dynamisch steuerbare Systeme helfen dabei, die Aufmerksamkeit der Besucher beispielsweise auf weniger frequentierte Ziele zu lenken. Ebenso könnte ein Vorteilssystem für Übernachtungsgäste genutzt werden, um einen Anreiz zur Vermeidung von Hotspots am Wochenende zu schaffen, den Besucherstrom auszugleichen und Tagestouristen und Übernachtungsgäste umzuverteilen.
Corona hat bewiesen, dass weltweit Handlungsbedarf besteht. Nur wer alle Möglichkeiten der Datenerhebung nutzt, wird auch in Zukunft sinnvolle und nachhaltige Lösungen für die Verteilung der Besucherströme anbieten können. Eine regionale Destinations-App kann ein sehr wertvoller Baustein für die digitale Strategie sein.