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Welche Gäste braucht eine Destination?

Wie reisen Digital Natives, Influencer und Hipster? Was bedeutet es für Destinationen, wenn die jungen Reisenden, beeinflusst durch Instagram, Facebook und Co. immer auf der Suche nach neuen, einzigartigen Orten und Attraktionen sind? Gleichzeitig jedoch der Massentourismus Städte überflutet und auch vor dem Basislager des Mount Everest nicht Halt macht?

Die junge Generation will individual statt pauschal

Jeder dritte Reisende hält mittlerweile Freunde und Follower durch tägliche Posts und Storys über die Urlaubsgeschehnisse auf dem Laufenden. Traumstrände, exotisches Essen und abenteuerliche Unternehmungen müssen es sein, denn einfach nur am Strand liegen, dafür erhält man keine Likes. Gleichzeitig gibt es Orte, die man als „Traveller“ unbedingt gesehen haben muss. Besucht man diese Orte, stellen viele oft fest, dass sie sich den besten Fotoplatz mit hunderten weiteren Reisenden teilen.

Doch sind es nicht gerade diejenigen Reisenden, die sich auch unterwegs noch über Ziele und Angebote informieren, die den Mehrwert für Destinationen bringen? Reisende, die einen All-Inclusive-Urlaub oder Pauschalreisen gebucht haben, geben in der Regel vor Ort kein zusätzliches Geld mehr aus.

Sicherlich ist es eine Herausforderung und einiges an Arbeit, für jeden einzelnen ein individuelles Erlebnis zu schaffen. Die gezielte Ansprache von Individualtouristen reduziert Overtourismus, womit viele Regionen in der Haupturlaubszeit zu kämpfen haben. Dass Quantität nicht alles ist, sagt auch die Adventure Travel Trade Association. Während vier Individualtouristen einen Wert von 10.000 Doller erwirtschaften, muss für den gleichen Betrag eine Vielzahl an Pauschalurlaubern in die Region reisen.

Die Marketingaktionen einer Destination sollten sich daher nicht mehr an die Masse wenden und möglichst viele Touristen anlocken – das ist in den meisten Fällen bereits gelungen. Stattdessen sollten Sie den Fokus auf die Individualtouristen legen und diese mit speziellen Angeboten anziehen. Vielleicht ist gerade die junge Generation, die ohne Smartphone gar nicht erst an Urlaub denkt, die Chance für ein Umdenken bei Destinationen.